Sie stand vor mir, und sah mich ratlos an;
die junge Frau, die gegenüber wohnt
Fragt, ob sie mal bei mir kurz bleiben kann
Ich spürte, sie braucht Hilfe, ihr ging's nicht gut
Ihr Mann ging fort nach einem Streit
Sie trägt die Schuld, hat's längst bereut
Ein Wort ergab das andere ohne Sinn
Vielleicht meint sie, sind wir zu dumm,
und für die Ehe noch zu jung
Jetzt weiß sie nicht wohin, weiß nicht wohin
Manchmal braucht jeder einen Freund,
einen der die Tür ihm offenhält
Manchmal braucht jeder einen Freund,
keiner schafft's allein auf dieser Welt
Als sie dann ging war es nach Mitternacht,
sie hat mir alles über sich erzählt
Wußte, sie hat so manches falsch gemacht,
vielleicht auch weil ihr die Erfahrung fehlt
Der and're Mensch, das eig'ne Ich
Man tut sich weh, doch will es nicht
Wie schnell ist dann ein großer Traum vorbei
Dann tut es gut, wenn man drüber spricht,
denn eig'ne Fehler sieht man nicht
So ist es dann auch leicher zu verzeih'n
Manchmal braucht jeder einen Freund